Bereits zum fünften Mal organisiert der römisch-katholische Theologe Simon Nagelmaeker eine spirituell-kulturelle (Studien-)Reise durch Israel. Ein wichtiges Ziel ist für ihn die Kenntnis der jüdischen Gesellschaft und des Judentums. „Theologie studieren heißt, zu erforschen, wo die eigenen Wurzeln liegen. Der Ursprung des christlichen Glaubens liegt im Judentum, alle Bibeltexte sind von Juden verfasst. Auch Jesus war Jude.“ Nagelmaeker (72), ehemaliger Seelsorger und Seelsorger bei Marga Klompé, ist inzwischen im Ruhestand, engagiert sich aber weiterhin in der Erforschung des Judentums. „Ich habe ein Faible für das jüdische Volk und seine Religion, obwohl ich zu Hause christlich aufgewachsen bin. Seit meinem Theologiestudium habe ich Kontakt zu den Juden aus Eibergen, darunter auch zur Familie Zion. Die meisten kennen die Geschichte von Betty Rosenbaum, Tochter von Eli Rosenbaum und Johanna F.S. Rosenbaum-Zion. Während des Krieges tauchte sie in Eibergen unter. Sie überlebte als einzige ihrer Familie die Shoah, den Holocaust, lebte zeitweise bei ihrer Tante in Eibergen und wanderte später nach Israel aus. Dort lebt auch ihre Cousine Ayalla Zion. Sie ist mit 18 Jahren aus Eibergen ausgewandert und ist unsere Reiseleiterin während der (Studien-)Reise nach Israel.“ Die Theologie fällt von eurem Glauben abAls Kind fragte sich Nagelmaeker, wie es zur Shoah kommen konnte. Während seines Theologiestudiums vertiefte er sich in das Thema. „Ich habe mich gefragt, welche Auswirkungen die Shoah auf Judentum und Christentum hatte. Um die Antwort darauf zu finden, muss man zum Ursprung zurückgehen, der im Judentum liegt. Besuch frage-antworten.de besuchen für mehr Informationen. Viele Leute sprechen von jüdisch-christlichen Wurzeln, aber sie existieren nicht als solche. Einigkeit besteht höchstens darin, dass beide Denkschulen auf der Grundlage biblischer Gedanken leben. Ich denke, eine wichtige Unterscheidung ist, dass die römisch-katholische Kirche von der Lehre ausgeht und das Judentum sich auf die Debatte konzentriert. Das reizt mich, soziales Bewusstsein zu entwickeln, offen zu sein für die Fragen, die das Leben aufwirft. Die Theologie fällt von eurem Glauben ab. Man muss neugierig aufeinander sein.“ Ökumenische ReiseDie Reise besucht das tägliche Leben in Israel, lässt aber die berühmtesten heiligen Stätten aus. „Es ist keine Pilgerreise wie eine Reise nach Lourdes. Es ist eine ökumenische (Studien-)Reise, die Platz für Katholiken und Nichtkatholiken bietet, die sich für Themen wie Frieden und Toleranz in der Gesellschaft interessieren.“ Während des Aufenthalts wird beispielsweise die Stadt Neve Shalom besucht, in der Palästinenser und Juden friedlich zusammenleben. Diese palästinensisch-israelische Friedensinitiative wurde 1970 gestartet. Auch der 1963 gegründete Kibbutz Nes Ammim wird besucht, eine christliche Gemeinde, deren Ziel es war, die Beziehungen zwischen Christen und Juden nach der Shoah wiederherzustellen. Gleichheit und Respekt für die Überzeugungen des anderen standen im Mittelpunkt. Trotz der Tatsache, dass es sich nicht um eine Wallfahrt handelt, wird der Religion Aufmerksamkeit geschenkt. So findet am Ufer des Jordan ein ökumenischer Gottesdienst statt und es wird ein hebräisches Lied einstudiert. Die Leute gehen auch zum Kaffee zu Ayalla nach Hause.
|